Ihr glaubt alles über Magier, Zauberer und Hexen zu wissen, weil ihr ein paar Romane gelesen habt und Euch im Kino Filme angeschaut habt?! Nun, ihr werdet überrascht sein.

Zaubersprüche
Laut brüllende Zauberer und Hexen, die mit einem Zauberstab wedelnd ihre Zaubersprüche – möglichst auch noch in Latein oder eine der anderen, alten Sprachen – herausbrüllen. So stellt Ihr Euch wahre Magie vor. Was für ein unfassbarer Blödsinn!
Das Theater, Hörspiele und später Filme, haben dieses Bild vom rumschreienden Magier geprägt, so wie auch das Bild der hässlichen Hexe, die um ein Feuer tanzt eine freie Erfindung ist. Wer tatsächlich glaubt, wahre Magische müssten Beschwörungsformeln brüllen, um irgendwelche Mächte herbeizurufen, der hat nicht verstanden, was wahre Magie bedeutet. Merlin würde sich im Grabe umdrehen, wenn er sehen könnte, was im Laufe der Jahrhunderte für Geschichten erfunden worden sind.
Wisst ihr, wie oft sich Sprachen verändert haben und wie viele unterschiedliche es auf der Welt gibt?! Wieso sollten ausgerechnet „düsteren Mächte“ ausgerechnet Latein sprechen? Im Ernst, die Sprache ist recht kompliziert und Magie ist deutlich älter. Vergesst das mit den Zaubersprüchen, bis man so einen Spruch augesagt hat, ist es längst zu spät.
Noch nie musste ein Magier oder eine Hexe irgendjemanden oder irgendetwas beschwören und schon gar nicht laut brüllend, wohl möglich noch in einem magischen Duell dem Gegner entgegenschreien, welche magische Kraft ihn gleich treffen wird.
Auch wildes Herumfuchteln mit den Armen, dramatische Tänze oder ähnliche Verränkungen sind Erfindungen aus der Welt des Theaters, wie der Wikingerhelm mit den zwei Hörnern, der in Odins Methalle immer noch für ordentlich Gelächter sorgt.
Wahre Magier beschwören nichts und niemanden, das ist auch nicht nötig, denn wir brauchen keine Hilfe, wir sind eins mit den Elementen, wir beherrschen sie und diese Verbindung braucht keine Worte und keine großen Gesten, ein Blick und die Gedanken reichen da schon vollkommen aus.
Der Zauberstab

Lediglich, wenn es darum geht die Magie gezielter zu steuern und punktueller einzusetzen, kann es nützlich sein die Hände oder sogar einen Zauberstab einzusetzen. Eine große Flutwelle kann nützlich sein, um eine ganze Flotte auf den Meeresgrund zu schicken, aber manchmal reicht es aus, ein einzelnes Schiff zu versenken. Daher sind Zauberstäbe manchmal ein nützliches Werkzeug.
Es stimmt, der Zauberstab sucht sich seinen Besitzer, zumindest damit hatte die bekannte, britische Autorin recht, aber wir gehen nicht in Geschäfte und kaufen dort Zauberstäbe! Wir gehen in den Wald, wir lauschen der Natur, der Stimme des Windes und lassen uns zu dem Baum führen, der uns ruft und aus dem wir unseren Zauberstab erhalten. Zauberstäbe können nicht von seelenlosen Maschinen hergestellt oder gedrechselt werden.
Die endgültige Form des Zauberstabes, ist bereits im Ast vorhanden und muss vom Magier oder der Hexe persönlich herausgearbeitet werden, erst durch diese Handarbeit kommt es zu einer magischen Verbindung zwischen Zauberer und Zauberstab, ohne diese Verbindung bleibt es nur ein abgeschnittener Ast.
Zwar reicht ein Zauberstab aus, aber es kann durchaus sein, dass eine Hexe oder ein Magier unterschiedliche Zauberstäbe hat, denn das Material des Zauberstabes kann durchaus bestimmte Fähigkeiten verstärken und es kann auch passieren, dass der Zauberstab während es Zaubers zerstört wird.
Kräuter, Pflanzen, Flüssigkeiten usw.

Das beherrschen der vier Elemente ist das eine, jedes magisches Wesen kann die Elemente für sich und in seinem Sinne nutzen und führen. Die Macht ist in uns und muss nicht erlernt werden, lediglich das gezielte Beherrschen sollte man lernen, sonst wird es kompliziert. Die vier Elemente sind mächtig und groß und manchmal auch ein wenig zickig. Dann ist es, als würde man mit einem riesigen Vorschlaghammer auf eine Eintagsfliege schlagen. Nicht alles lässt sich mit dieser Macht lenken, nicht alles kann man über die Elemente regeln.
Daher ist das Wissen um Kräuter, Pflanzen und Flüssigkeiten ein wichtiger Bestandteil der Magie. In allem steckt die Macht der vier Elemente, jede Pflanze hat magische Fähigkeiten, aber halt nur in kleinen Mengen und durch die richtige Dosierung und Zusammenstellung, können wir Magischen, diese Magie ganz gezielt freisetzen und einsetzen. Die Herstellung von Heilungstränken, Elixiere für verschiedene Anlässe oder auch Giften gehört zu den Grundfähigkeiten, allerdings unterscheiden sich die Magier und Hexen hier sehr deutlich, denn das Wissen und die Rezepte, werden ausschließlich innerhalb der Familien weitergegeben und nicht in der gesamten, magischen Welt geteilt.
Deswegen sind Sammlungen von Kräutern, Pflanzen, Flüssigkeiten und anderen Zutaten für jede Hexe und jeden Magier unglaublich wichtig, zumal einige Zutaten schwerer zu beschaffen sind, als andere. Versucht doch heute mal die Asche eines von einem Drachen verbrannten Ritters zu bekommen, dabei enthält so ein kleiner Haufen Asche eine Mischung aus dem Mut des Ritters und die Eszenz der des magischen Drachen, die durch das Feuer miteinander verschmolzen sind. Hier gibt es tatsächlich Märkte und Geschäfte,, wo man manche noch so seltene Zutat erwerben kann.
Das Zauberbuch

Wer kennt sie nicht, diese Zauberbücher in denen sich Zaubersprüche befinden, die dann rezitiert werden und wie oben beschrieben, lauthals herausgebrüllt oder beim Tanz ums Feuerchen gesungen werden. Nein, so ist das nicht. Das Zauberbuch hat nichts mit Zaubersprüchen zu tun, es ist eine Art Rezeptsammlung, man kann sich auch als Magier nicht alles merken. Hier notiert man, welche Zutaten, welche Fähigkeiten haben und auch die genaue Dosierung der Zutaten, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen.
Tatsächlich sind diese Bücher häufig in „Geheimschriften“ und alten Sprachen verfasst, schließlich soll nicht jeder lesen können, was da steht. Außerdem werden Zauberbücher vererbt und jede Generation schreibt halt ein wenig anders oder sogar in einer anderen Sprache und was die Geheimschriften angeht, so manche Handschrift meiner Vorfahren ist so unleserlich, dass sie einer Geheimschrift gleicht.
Die Zauberkiste oder der Zauberkasten

Die gesammelten Zutaten und auch das Zauberbuch werden meistens in Zauberkisten aufbewahrt. Jeder Magier und jede Hexe hütet seine Zauberkiste wie einen Schatz und gibt sie mit ihrem Inhalt, von Generation zu Generation weiter. Mit diesen lustigen Zauberkästen, die Illusionisten für ihre Tricks benutzen, hat das allerdings so gar nichts zu tun.